About me

Wenn ich mir was wünschen dürfte… 

…käm‘ ich in Verlegenheit. So geht der erste Satz eines Chansons von Friedrich Hollaender. Und so ging es mir oft auf meinem Weg mit der Musik, von den ersten Gehversuchen im Schul- und Kirchenchor bis hin in mein Hier und Jetzt als Sängerin und Vocalcoach.

Ich habe oft gar nicht viel gefragt, sondern immer mehr gemacht. Impulsiv, Bauch voran. Und wenn es sich gut anfühlt, dann los, mal mehr oder weniger planvoll. Und es hat sich im Laufe der Jahre herausgestellt, dass diese Herangehensweise Fluch und Segen sein kann, aber es ist eben meine Art, die Dinge anzugehen. Und ja, etwas planvoller bin ich dann mit der Zeit auch geworden.

Heute weiß ich: Dem eigenen Instinkt zu folgen, authentisch zu sein und mit der Musik Verbindungen zu schaffen, das ist mein Wunsch. Und dem gehe ich nach.

Lieblingsplatz

Einer meiner Lieblingsplätze, neben Pferdestall und Natur, war schon als Kind die Bühne, erst im Kirchen- und Schulchor, später mit meinen ersten Bands. Und weil Musical in den 90ern ein großes Thema war, wurde das auch mein erster Berufswunsch. Die Aufnahmeprüfung nach dem Abi hat dann allerdings, Überraschung, NICHT funktioniert und natürlich hatte ich keinen Plan B!

Nach einem ersten kurzen Zwischentief habe ich mir dann zwischen Jobben und Bands das nächste Etappenziel gesetzt, den Popkurs in Hamburg. Das hat dann zwar auf Anhieb geklappt, aber dort fühlte ich mich als unerfahrene Kleinstadtpflanze total überfordert und verloren. Und zum ersten Mal hatte ich ernsthaft Selbstzweifel. Ist Musik überhaupt was für mich? Bin ich wirklich kreativ?

Kurven

Die Frage nach der Kreativität wurde für mich zum Dreh- und Angelpunkt meiner Daseinsberechtigung als Sängerin und Musikerin, ich hatte bis dahin nämlich nie eigene Songs geschrieben. Eine einfache Antwort gab es nicht, also beschloss ich, mich dem ganzen „Künstlerkram“ und der Sinnsuche fürs Erste zu entziehen, etwas „Richtiges“ zu machen und studierte drauf los, Musik und Anglistik auf Lehramt. Zwei Jahre habe ich durchgehalten, dann gewann die Lust aufs Singen doch wieder die Oberhand und ich stieg bei einer Musicalproduktion ein. Tanz, Gesang und ein richtiger Regisseur, die alte Flamme war wieder entfacht und ein Jahr später bestand ich, wieder ziemlich spontan, meine Aufnahmeprüfung an der Stageschool Hamburg. Drei atemlose und anstrengende Jahre endeten dann 2008 vor dem Jobcenter Barmbek. Ohne Job, aber immerhin staatlich anerkannt.

Sicherheit

Die Frage, wieviel Sicherheit wir brauchen, ist eine sehr grundsätzliche, die sich uns Musiker*innen immer wieder stellt. In der Rückschau stelle ich fest, dass ich mich oft für die Sicherheit und gegen das Ungewisse entschieden habe. So auch an der nächsten Weggabelung, wo ich mich, erneut mehr aus dem Bauch heraus als gut durchdacht, für den sicheren Job in der Musikschule und den Lehrauftrag entschied, nicht für das Kreuzfahrtschiff.

All the way in

Nach ein paar Jahren relativer Sicherheit und Ruhe zwischen Unterricht und Gigs wollte ich wieder lernen und suchte mir 2013 in einer Reihe von Workshops einen Kurs mit der Sängerin Rhiannon, die ich schon von früheren Jazz-Events kannte. Diesmal war Vokalimprovisation das Thema und der Workshop wurde für mich zu einem Wendepunkt, der mein Leben in vielerlei Hinsicht ändern sollte! Nach einem weiteren Kurs mit Rhiannon in Köln beschloss ich, ihr als Schülerin in ihre jetzige Heimat zu folgen und machte 2015 und 2017 Reisen nach Hawai‘i. Dort traf ich auf Menschen von überall auf der Welt, mit den unterschiedlichsten Lebensentwürfen und Ideen und alle brachten ihre Musik und ihre Erfahrungen mit.

Beide Reisen führten mich nicht nur um den halben Erdball, sondern viel mehr noch auf einen Weg nach innen, erlaubten mir einen Blick auf den eigenen Lebensentwurf, meine Wünsche und Ideen von der Welt.

Vieles hat sich seit dem für mich verändert, mein Blick auf die Musik und auf mich als Musikerin, aber auch auf die Welt um mich herum, unsere Verbindungen und Beziehungen. Ich habe mehr Vertrauen in meine eigene Kreativität, lebe mehr im Jetzt und genieße es, mittlerweile als Sängerin und Vocalcoach unabhängig zu sein. Ein Hoch auf das Ungewisse!

Zum guten Schluss noch ein paar Fakten:

Ausbildung

2020Pädagogisches Intensivjahr CVT-Intensivjahr
2017All the way in (Vokalimprovisation, Hawai‘i/ Portugal/ Dänemark)
2015Mele a hakuwale (Vokalimprovisation, Hawai‘i)
2005 bis 2008Ausbildung zur staatl. anerkannten Bühnendarstellerin an der Stageschool HH
2001 bis 2003Studium für Lehramt GHR für Musik und Anglistik, TU Braunschweig
1999Kontaktstudiengang Popularmusik an der Hochschule für Musik und Theater, HH
1995 bis 1999Klassische Gesangsausbildung über den Richard-Wagner-Verband Hannover

Unterricht bei Prof. Eva Märtson-Wilson, Jane Comerford, Karin Ploog, James Woods, Ken Norris.
Workshops und Masterclasses bei Rhiannon, Roger Treece, Jocelyn B. Smith, Norbert Gottschalk, Astrid Schmidt (Atem-Ton-Tonus), Thomas Lange (Resonanzlehre), Lindsay Lewis und Dirk Hoppe (CVT).

Credits

Gastspiele im Wintergarten-Varieté Berlin und Winterhuder Fährhaus (Hamburg), Oetinger-Verlag. Konzertreisen nach Kanada, Hawaii, Portugal, Dänemark, Luxemburg, Belgien, Frankreich.

Musikalische Zusammenarbeit u. a. mit Frank Itt, Victor Smolski, Anika Nilles, Staatsorchester Braunschweig, DJ Stereodata, The Golden Memories of Elvis, Voodoo Lounge.